Deutschland wird nach Einschätzung des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) den im
vergangenen Jahr an China verlorenen Titel als Exportweltmeister nicht schnell wieder zurückerobern. Es sei auch zu hoffen,
dass China weiter Exportweltmeister bleibe, sagte BGA-Präsident Anton Börner am Donnerstag in Berlin. Es könne für die
Weltwirtschaft nur gut sein, wenn China sich positiv entwickelt. Eine abrupte Umkehr dieses Verhältnisses würde bedeuten,
«dass China in erhebliche Probleme hineinläuft, und das würde die Weltwirtschaft und damit auch Deutschland negativ
tangieren».
Die Stärke Chinas sieht Börner vor allem in der relativ günstigen Massenproduktion von Exportgütern, wodurch sich
Skaleneffekte, also eine Senkung der Stückkosten, erzielen ließen. Zugleich verfüge China über ein schier unerschöpfliches
Reservoir an Arbeitskräften.
Außerdem habe das Land in den vergangenen Jahren von der direkten Kopplung seiner Währung an den US-Dollar profitiert.
Das habe die Entwicklung in China sehr stark gefördert. «Das wird sich wohl mittelfristig ändern», sagte Börner.
Die chinesische Währung stehe massiv unter Aufwertungsdruck. «Die Chinesen wissen auch, dass sie aufwerten müssen,
sonst importieren sie Inflation und damit haben sie im eigenen Land große Probleme, zu einem stabilen Wachstumspfad
zurückzukehren», sagte Börner. |